Das wasserlösliche Vitamin B12 spielt bei vielen körpereigenen Prozessen eine wichtige Rolle. So dient es dem Schutz von Nervensträngen im Rückenmark und erfüllt entscheidende Aufgaben beim Zellwachstum sowie der Zellteilung. Darüber hinaus wird Vitamin B12 für die Blutbildung benötigt. Da es die für Herz und Kreislauf schädliche Aminosäure Homocystein in ungefährliches Methionin umwandelt, wird Vitamin B12 überdies eine vorbeugende Wirkung gegen Gefäßerkrankungen wie zum Beispiel Arteriosklerose zugeschrieben.
Wie kommt Vitamin B12 in den Körper?
Vitamin B12 kann vom menschlichen Körper nicht selbst hergestellt werden. Die Zufuhr muss daher über die Nahrung erfolgen. Der Tagesbedarf liegt beim gesunden Jugendlichen und Erwachsenen bei rund 3 Mikrogramm, bei Kleinkindern beträgt er 1,5 Mikrogramm. Allerdings gibt es neuere Studien, die für Erwachsene einen Bedarf von 7-10 Mikrogramm nachweisen. Schwangere haben zudem einen deutlich erhöhten Tagesbedarf.
Die vom Körper eines gesunden Erwachsenen täglich benötigte Menge Vitamin B12 lässt sich beispielsweise durch den Verzehr von einem der im Folgenden genannten Lebensmittel decken:
100 Gramm Rindfleisch
100 Gramm Lachs
3 Eier
2 Scheiben Emmentaler Käse (40 Gramm)
500 Milliliter Vollmilch
Um eine ausreichende Zufuhr von Vitamin B12 zu gewährleisten, sollte an ein bis zwei Tagen in der Woche Fisch auf dem Speiseplan stehen und ruhig ab und an auch ein Frühstücksei. Ferner sind der maßvolle Genuss von Fleisch sowie die Zufuhr von Milchprodukten sehr ratsam.
Was passiert bei einem Vitamin-B12-Mangel?
In Mitteleuropa ist ein Vitamin-B12-Mangel relativ selten. Da Vitamin B12 jedoch ausschließlich in tierischen Lebensmitteln enthalten ist, lässt sich der Tagesbedarf bei Vegetariern nur sehr schwer und bei Veganern so gut wie nie über die Nahrung abdecken. Auch Menschen mit bestimmten Darmerkrankungen wie beispielsweise Morbus Crohn können einen Mangel entwickeln. Hinzu kommen verschiedene Medikamente zur Hemmung der Magensäurebildung (sogenannte Protonenpumpenhemmer).
Liegt ein B12-Mangel vor, kommt es in aller Regel zu einer megaloblastär-hyperchromen Anämie, einer mit Blässe und häufiger Müdigkeit einhergehenden Blutarmut. Ferner können Taubheitsgefühle, Schwindel, Magen-Darm-Probleme oder Zungenbrennen auf eine Mangelversorgung hinweisen. Treten derartige Symptome auf, ist ein Arztbesuch dringend anzuraten.
Welche Folgen hat eine Überdosierung von Vitamin B12
Da Vitamin B12 wasserlöslich ist und bei erhöhter Zufuhr über die Nieren ausgeschieden wird, bleibt eine Überdosierung grundsätzlich folgenlos. Allerdings kann es bei einer intravenösen Zufuhr zu allergischen Reaktionen kommen, die jedoch nur lokal begrenzt auftreten und zumeist von kurzer Dauer sind. Trotz dieser relativ geringen Gefahr einer Überdosierung sind Nahrungsergänzungsmittel mit Vitamin B12 nur in wenigen Fällen ratsam. Auf ärztliche Empfehlung hin können sie jedoch für Menschen mit Unterversorgungssymptomen durchaus nützlich sein.